Evangelische Grundschule Frankfurt (Oder)

Singen kann jeder – die Justine Ward-Methode

Ziel:
Mit der »Justine Ward – Methode« wird die Heranbildung des musikalischen Nachwuchses für die Frankfurter Kinder- und Jugendkantorei und andere Chöre in Frankfurt (Oder) angestrebt, sowie die Befähigung der Schüler zu fächerübergreifender, selbständig schöpferischer Betätigung und Wissensaneignung.  

Inhalt:
Die Kinder lernen von Anfang an:

  • ihre Singstimme zu einem vollwertigen Musikinstrument zu entwickeln;
  • die Welt des Rhythmus zu erfassen;
  • Beziehungen zwischen Tönen zu entdecken und Intervalle zu erkennen;
  • Klänge mit geschriebenen Symbolen zu identifizieren und umgekehrt;
  • Fertigkeiten zu entwickeln, die auf ein vielseitiges und fundiertes Musizieren vorbereiten
  • sich an guter Musik zu erfreuen – durch Üben, Zuhören, Ausführen.

Methode:
Die Übungen werden nur demonstriert, der Lehrer singt n i c h t mit den Schülern mit. Bei Intonationsübungen wird grundsätzlich nur der Ausgangston vorgegeben und nach Beendigung der Übung kontrolliert! Die relative Solmisation ist die Grundlage des Systems: Do, Re, Mi, Fa, Sol, La, Ti, Do.

Klangfarbe/Stimmsitz/-umfang der Singstimme:
Mit der Silbe »Nu« wird ein heller, frei klingender Ton in guter Kopfresonanz erzeugt. Der Lehrer singt unterschiedliche Tonhöhen, die in Beziehung zueinander und zum jeweiligen Inhalt der zu unterrichtenden Sequenz stehen, vor. Die Schüler singen diese nach.

Rhythmus/Metrum:
Mit Hilfe von rhythmischen Bewegungen der Hände bzw. des ganzen Körpers wird ein sicheres Rhythmusgefühl erarbeitet.

Notation:
Sie wird in ansteigendem Schwierigkeitsgrad durch »Melodische Geste« (Tonhöhen werden durch Handzeichen dargestellt), Ziffern- und Liniennotation erlernt.

Gehörbildung:
Das Tonübernehmen und -treffen wird auf verschiedene Weise geübt. Intonationsübungen erfolgen mit Hilfe von Tafeln und Diagrammen, auf denen die Töne vertikal und horizontal dargestellt sind. Auditive und visuelle Diktate vertiefen das Gelernte, denn die Kinder müssen vorgesungene oder am Diagramm oder Notenbild gezeigte Melodieabschnitte aufnehmen und wiedergeben. Die Kombination der einzelnen Elemente geschieht durch Vokalisen, Notationsübungen, Erkennen rhythmischer Muster, Ruf- und Antwortspiele, Improvisationen, »vom Blatt singen« und  Erfinden eigener Melodien zu vorgegebenen rhythmischen Mustern.

Praxis:
Bestenfalls sollten vier Lektionen (Sequenzen) á 20 min pro Woche unterrichtet werden. Da dieser Unterrichtsumfang nicht in den vorgegebenen Stundenkanon einzupassen war, werden jeweils zwei Sequenzen á 20 min pro Woche und Klasse erteilt. Hinzu kommt weiterer Musikunterricht, in welchem das gemeinschaftliche Singen im Vordergrund steht, das Kennenlernen der Musikinstrumente, kleiner Charakterstücke sowie ausgewählter Musikwerke großer Komponisten: Prokofjews »Peter und der Wolf«, Saint-Saëns »Karneval der Tiere«, Strawinskys »Der Feuervogel« und viele andere…